Junge Union im Gespräch mit Microsoft

Stade/Hamburg: Im vergangenen Monat begann die ,,Let ́s get digital – Tour ́ ́ der Jungen Union im Kreisverband Stade mit einem digitalen Unternehmensbesuch des niedersächsischen Mittelständlers IServ. Hier erkundigten sich die Mitglieder über die verschiedenen Möglichkeiten einer funktionierenden Softwarearchitektur an Schulen. In der vergangenen Woche folgte der nächste „Besuch“ bei Microsoft Deutschland. Das Thema: „künstliche Intelligenz“. Gesprächspartner war Alexander Britz, der Leiter des Geschäftsbereiches digitale Business Transformation & künstliche Intelligenz

Zunächst wurde der Begriff der „künstlichen Intelligenz“ näher beleuchtet. Britz informierte über aktuelle Projekte von Microsoft Deutschland wie eine Kooperation mit dem Land Nordrhein-Westfalen. Ziel dieser Kooperation ist es, Datensätze von Missbrauchsvorfällen von einer künstlichen Intelligenz analysieren- und teilweise auswerten zu lassen. Hierdurch könnte den Ermittlern der Behörden die Arbeit erleichtert- und der damit verbundene Zeitaufwand deutlich verringert werden. Überraschend war, in wie vielen Bereichen die „künstliche Intelligenz“ bereits jetzt Anwendung findet. Ob es die Designvorlage bei PowerPoint oder der eingefügte Hintergrund bei einer Videobesprechung ist…

Ferner beleuchtete Microsoft die Chancen und Risiken der Technologie. Für Britz ist klar, dass künstliche Intelligenz dem Menschen große Dienste erweisen kann und eine gewisse Offenheit gegenüber neuen technischen Entwicklungen wünschenswert wäre. Er betonte aber auch, dass „künstliche Intelligenz“ Schattenseiten hat – besonders in den Bereichen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. In diesem Zusammenhang wünscht er sich von der Bundesregierung einen ethischen Handlungsrahmen, welcher flexibel gegenüber den ständigen Entwicklungen im Bereich der Technik sein sollte. Dieser sei wichtig, um Unternehmen wie Microsoft eine Richtung vorzugeben. Was ist ethisch vertretbar und was nicht? Wo verläuft die Grenze? Angesichts der Benutzung von künstlicher Intelligenz zu militärischen Zwecken scheint dieser Gedanke von äußerster Brisanz zu sein. Zum neusten europäischen Projekt GAIA-X, welches dem Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen und zugleich sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa dient,  hat er eine eindeutige Meinung: ,,Deutschland sollte nicht in schon verlorene Felder wie Cloudcomputing investieren. Dies tun schon viele andere Länder, die viel weiter sind als wir. Deutschland sollte selbstbewusst in die Erforschung und Anwendung anderer Bereiche einsteigen, bei denen der „weltweite Marathon“ noch zu gewinnen ist. Ein Beispiel ist die Erforschung künstlicher Intelligenz.“

Die Junge Union war mit den bisherigen Stationen ihrer Digital-Tour bisher sehr zufrieden.  „Die Informationen, die wir mit unseren Gesprächen sammeln, werden wir auf jeden Fall in die politische Diskussion einbringen. Denn eins ist klar: Deutschland muss digitaler werden“, so der JU-Kreisvorsitzende Niels Kohlhaase. „Und das Thema der Digitalisierung ist bei Weitem nicht nur bundespolitischer Art. Vielmehr ist eine funktionierende digitale Infrastruktur vor Ort von enormer Wichtigkeit für jeden Einzelnen. Deshalb ist es uns als regionaler Verband besonders wichtig, gerade auch die Chancen für den Kreis Stade auszuloten.“

Der nächste virtuelle Unternehmensbesuch wird am 21. Juli 2020 um 17.30 Uhr stattfinden. Gesprächspartner ist Peter Richter, einer der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Telekom AG. U.a. wird der Breitbandausbau im Landkreis Stade thematisiert. Interessierte können sich unter jubux@ju-kreisstade.de anmelden.